Tja… wie auch meine Motorrad Karriere, verlief meine eigentliche Karriere auch nicht so wie gedacht. Als eher „mittelschlechter“ Realschüler, was nicht an der Intelligenz sondern schlicht an Faulheit lag, war ich lieber draußen unterwegs oder spielte Pc statt zu lernen oder Hausaufgaben zu machen.
Da ich mich sehr für Pc’s interessiert habe, dachte ich nix leichter als das, machst du eben ne IT- Ausbildung und machst dein Hobby zum Beruf. Das Programmieren an der Berufsschule brach mir nicht nur mein Rückgrat sondern machte mir auch unmissverständlich klar, dass ich doch nicht Nerd genug bin um im IT- Bereich groß zu werden.
Folglich gab’s für mich erstmal den Zivildienst als Kurierfahrer. Mit der Befehlskette habe ich es nicht so. Es sei denn ich stehe an oberster Stelle 😀 . Während meiner Zivildienst Zeit sparte ich viel Geld an und kaufte mir mein erstes Auto.
Ein BMW E30 Cabrio.
Dieses Auto lehrte mich eine menge Erfahrungen für mein zukünftiges Leben. Zu denen gehörten z.B. ein Zahnriemenwechsel in 27 Minuten, einen Zylinderkopfdichtungswechsel in einer Stunde und 12 Minuten und einen Motorausbau in 45 Minuten 😀 . Alle diese Zeiten waren übrigens erst nach 6 verschiedenen BMW E30’igs und 6 Jahren Schraubererfahrung möglich.
Hier die ersten „Gehversuche“ im Bereich der Kfz-Technik kurz nachdem ich 18 geworden bin.
Hier später auch im Motorrad Bereich:
Damals habe ich mir viel „angelesen“ und alles ausprobiert. Denn kaputt waren die meisten Sachen eh schon die ich repariert habe, folglich konnte ich nicht viel falsch machen. „Learning by doing“ hieß die Devise. Die Arbeit mit Autos und Motorrädern lag mir einfach. Somit dachte ich mir ich könnte es ja mal in der Branche versuchen.
Mit etwas viel Glück gelang es mir trotz bescheidener Noten einen Ausbildungsplatz in den Ford Werken in Köln zu bekommen. Ich absolvierte meine verkürzte Ausbildung im „Schweinsgalopp“ und konnte zum ersten mal in meinem Leben mit hervorragenden Noten glänzen. Während der Ausbildung und meiner Gesellen Zeit durchlief ich nicht zuletzt wegen meiner „Dickköpfigkeit“ und meinem „Engagement“ allerlei Abteilungen.
Eine ganz besondere Erfahrung war zum Beispiel die Ford Motorsport und Classic Cars Abteilung in der ich unter W. Laufer helfen durfte richtig alte Fahrzeuge zu restaurieren und Motorsportfahrzeuge zu warten.
Hier einpaar Impressionen:
Ich im Focus Rs WRC Rally Car
Ein Sierra XR4i während der Restauration
Meine persönlichen Lieblinge: DTM Ford Werks Capri
Ford Mondeo DTM Studie
Und eigentlich alle Motorsportboliden….
(Die Bilder sind übrigens alle mit Genehmigung von W. Laufer entstanden, dem damaligen Leiter der Abteilung)
Durch die Erfahrungen in der Oldtimerrestauration baute ich auch diverse Fahrzeuge auf und auch um. Sowohl für Motorsport Zwecke als auch zur klassischen Präsentation.
So egal zurück zum Thema.
Nachdem ich nun meine Ausbildung absolviert hatte war mein Weg klar, Handwerksmeister. Den Meisterbrief machte ich in Vollzeit in weniger als einem Jahr.
Den hübschen großen Brief mit Glasrahmen bekomme ich erst dieses Jahr, da die Meisterfeier verlegt wurde.
Seit dem ich den Meistertitel trage bin ich als technischer Autor angestellt. Als technischer Autor schreibe ich Reparaturanleitungen von neuen Fahrzeugen für die Ford Werkstätten.
Mich erfüllt mein Beruf mit stolz und vor allem macht er mir viel Spaß. Ich denke, getreu dem „Namensursprung“ von „Beruf / Berufung“ habe ich meine Berufung gefunden. Das was mir am meisten liegt habe ich zu meinem Beruf gemacht.